Der „Draußentag“

Der „Draußentag“

Um die Kinder an einen unmittelbaren Bezug zu ihrer Umwelt zu gewöhnen, sollen ihnen vielfältige Erfahrungen und Erlebnisse „draußen“ unter freiem Himmel ermöglicht werden. Ganz konkret wird ein fester Wochentag in jeder Woche „draußen“ verbracht.

Die „Draußentage“ unterstreichen nicht nur den ökologisch nachhaltigen Ansatz des Konzeptes der Schule, sondern dienen dazu einen ganzheitlichen Umgang mit Lerninhalten in den Mittelpunkt zu stellen. Neben dem verantwortlichen Umgang mit der Natur erfahren die Kinder verschiedenen Möglichkeiten ihre persönlichen Kompetenzen zu erweitern und Methodenkompetenz auf breiter Basis in Bindung an ihren Lebensweltbezug zu entwickeln.

Es werden den Kindern je nach Fach das Sammeln von Erfahrungen und Kenntnissen angeboten, die weit über das hinausgehen, was im Klassenraum möglich ist. Die Kinder gewinnen durch die praktische Erforschung eine fächerübergreifende mehrdimensionale Sicht auf die unterschiedlichen Lebens- und Alltagsaspekte und ein tieferes Verständnis der Lerninhalte. 

Deswegen wird ein Tag in der Woche zum „Draußentag“, an dem die Kinder vor allem in Situationen lernen, die an das natürliche Lebensumfeld anknüpfen. Dabei steht zum einen im Mittelpunkt, dass die Kinder die Natur mit den Besonderheiten der jeweiligen Jahreszeit kennenlernen, beispielsweise ökologische Nischen wie Wald, Teich, Bach, Obstwiese, Hecke, aber auch den benachbarten Bauernhof, den Pferdehof oder die Fischteiche besucht werden. Wichtig ist dabei nicht nur, das Sehen und Begreifen der einzelnen Stationen, sondern auch einen direkten Beitrag zum Natur- und Umweltschutz zu leisten, in dem ein Schulgarten angelegt wird, Wildbienenhotels gebaut werden, ein verantwortlicher Umgang mit Müll gelebt wird, u.v.m.

Ein wesentlicher Aspekt ist auch die Bewegung an der frischen Luft. Angefangen von den Spaziergängen und Wanderungen zu den einzelnen Stationen, gilt es vielfältige körperliche Erfahrungen zu sammeln (balancieren auf umgefallen Baumstämmen, Abhänge erklimmen, Staudämme bauen, Löcher ausheben für Neupflanzungen, Freiluftklassenzimmer anlegen, Picknickplätze für das Mittagessen bauen, im erlebnispädagogischen Parcours des Berufskollegs trainieren).

Darüber hinaus werden die „Draußenzeiten“ natürlich auch für den Fachunterricht genutzt (Zählen von Naturgegenständen, Insekten, Messen von Stöcken, Legen von Naturbildern, Frottagen, Laute und Klänge erforschen, Zielen und Werfen mit Naturmaterialien wie Zapfen, Steine, Stöcke, …), und zum freien Bewegen und Spielen in der Natur.

Eine weitere Option des „Draußentages“ ist es Exkursionen in weitere Alltagsfelder durchzuführen. So stehen Besuche der Stadtbücherei, des Rathauses, oder auch von Museen, Werkstätten, Betrieben u.ä..

Der „Draußentag“ steht eng in Zusammenhang mit dem Unterricht im Schulgebäude, weil die praktischen Erfahrungen und Erlebnisse von draußen im Klassenzimmer vor- und nachbereitet werden und in alle Fachbereiche einbezogen werden. Das schulische Lernen wird so in einem größeren Zusammenhang gestellt und damit sinnhafter, motivierender und nachhaltiger.