Draußenschule

Draußenschule

Durchgängiges Prinzip an der Grundschule Bleibergquelle ist es, den Schüler*innen jeden Tag Naturerleben zu ermöglichen.

Die Kinder werden ihre Pausen (auch schon die Zeit vor dem Unterricht) regelmäßig draußen erleben und auf diese Weise so viel Zeit wie möglich in der Natur und an der frischen Luft verbringen und sich dabei gleichzeitig bewegen. Dazu nutzen sie die verschiedenen Bereiche des Schulgeländes zum Spielen, zum Toben, zum Entspannen, für Erkundungen und Entdeckungen (z.B. Beobachtung der Kleintiere) oder Nischen zum Zurückziehen.

Darüber hinaus ist die Umsetzung weiterer unterrichtlicher Projekte im Schulgarten und an anderen Naturorten möglich, ebenso wie die Nutzung des Out-door-Klassenraumes.

Die Jahre, die die Kinder an der Grundschule Bleibergquelle verbringen, sind nicht nur Schuljahre, sondern vier Jahre Kindheit und Lebenszeit. Dem Entwicklungsalter von Grundschulkindern entsprechend, ist es uns deshalb sehr wichtig, dass neben dem Wissenserwerb, das Spielen und sich Bewegen dürfen nicht zu kurz kommt. Die Kinder müssen Zeit haben, der ganz eigenen Neugier nachgehen zu können. Dieses alles wird durch den naturnahen Ansatz unserer Grundschule ermöglicht.

Unser Konzept basiert auf drei Bereichen, die miteinander verwoben sind:

Naturerleben

Die Natur, die uns umgibt, mit Landschaften, Tieren und Pflanzen ist ein wertvolles Gut. Naturerfahrungen gehören für viele Menschen heute nicht mehr zum selbstverständlichen Alltag. Vielen Kindern fehlen, bedingt durch ihre Wohnsituation in städtischen Ballungsgebieten direkte, ursprüngliche und unmittelbare Naturbegegnungen.

Durch den naturnahen Ansatz unserer Grundschule können die Kinder Natur und Umwelt unmittelbar erleben und mit ihren eigenen Sinnen erfassen. Vielfältige Möglichkeiten des großzügigen Campusgeländes bieten den Schüler*innen die Chance, Entdeckungen und Erfahrungen zu machen und dabei ihren eigenen Platz in der (Um)-Welt zu entdecken. Die Kinder erleben an der Grundschule Bleibergquelle z.B. die Jahreszeiten anhand von Vegetation, sie sammeln Grundkenntnisse über Flora und Fauna, sie erleben das sie umgebende Biotop mit allen Sinnen.

Das Lernen mit allen Sinnen und das damit verbundene Be-greifen der Umwelt ist uns ein wichtiges Anliegen. Kinder kommen vom Konkreten zum Abstrakten – ein wesentlicher Lernweg in der Grundschule. Die Natur hilft dabei, denn Kinder können in Bewegung und mit allen Sinnen Dinge erkunden und so abstraktes Denken an konkreten Dingen nachvollziehen.

Im Alltag unserer Grundschule bedeutet Naturbezug, den Schüler*innen zu ermöglichen, sich im Unterricht, in der Angebotszeit und auch in den Pausen viel in der Natur aufzuhalten.

Naturbezug heißt an der Grundschule Bleibergquelle auch: „Komm mit raus, zu jeder Jahreszeit sind wir der Natur auf der Spur.“ Dabei ist die Einstellung „Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung“ Voraussetzung.

Jedes Kind bekommt im jeweiligen Garderobenbereich der Klasse einen eigenen Platz. Hier ist u.a. Platz für Regenkleidung und Gummistiefel.

Die Kinder sollen an der Grundschule Bleibergquelle so oft wie möglich nach draußen in die Natur gehen und Erfahrungen aus erster, der eigenen Hand sammeln können. Unser besonderes Anliegen ist, einen bewussteren und verantwortungsvolleren Umgang mit der Umwelt und ihren Lebewesen zu initiieren, wo letztendlich auch ein bewussterer Umgang mit der eigenen Person mit verbunden ist.

Methode Draußenschule

Die Draußenschule beschreibt eine Methode, bei der man Teile des Schulalltags in die nähere Umgebung verlegt, so dass damit regelmäßige Aktivitäten außerhalb des Klassenzimmers stattfinden.

Viele Inhalte aus den Fächern Mathematik, Deutsch, Sachunterricht, Musik, Sport, Kunst usw. lassen sich problemlos nach draußen verlagern, Die Liste an Themen und Aktivitäten ist fach-und lehrplanbezogen unermesslich. Vom Herstellen geometrischer Körper aus Stöcken über Lesen von Schatzkarten, Messen von Strecken, Rechnen mit Bucheckern oder Kastanien, Singen, Verfassen von Naturgedichten und Geschichten, Untersuchen von Hebelwirkung, Kunst mit Naturmaterialien.

Der Draußentag ist ein zentrales Element des Naturerlebens an der Grundschule Bleibergquelle. Dieser wird unterrichtlich vor- und nachbereitet.
An diesem Tag findet über einen langen Zeitraum intensive Begegnung mit der Natur statt.

Die Naturbegegnung und das Naturerlebnis steht dabei in der Spannung von ungeplanten Aktivitäten (Eingehen auf unvorhergesehene Erlebnisse z.B. Wolkenbruch oder Entdeckungen z.B. Tierspuren) und Genießen der Natur (z.B. „Waldbaden“) einerseits und der Durchführung von geplantem Unterricht andererseits. Hier flexibel zu sein und beidem gerecht zu werden ist das Ziel.

Einerseits wird Zeit bleiben für zweckfreie Aktivität, Muße und Spiel. Dem Bewegungs- und Erkundungsdrang der Kinder muss ausreichend Raum gegeben werden. Wie an jedem Schultag wird auch am „Draußentag“ eine Pause zwischen den verschiedenen Unterrichtseinheiten stehen.

Darüber hinaus ist es zudem notwendig, sich punktuell von einer starren zeitlichen Regulierung zu lösen und offen für spontane Ereignisse und Fragen zu sein. Dies ermöglicht unter Umständen Lernerfahrungen, die anders gar nicht möglich wären, z.B. wenn auf einmal ein Tier gesichtet wird oder es einen Wetterwechsel gibt.

Grundsätzlich wird der Unterricht am „Draußentag“ im Klassenraum vor- und nachbereitet. Es ist wichtig, dass die Erlebnisse und Erfahrungen in der Natur nicht isoliert für sich stehen bleiben, sondern mit dem Alltag und dem normalen Leben, hier dem Unterricht, verknüpft werden, um den bestmöglichen Lernzuwachs zu gewährleisten. Auf diese Weise entsteht eine Wechselwirkung, die dafür sorgt, dass Wissen nachhaltiger erworben wird und die Einübung von (neuen) Verhaltensweisen in einen breiteren Sinnzusammenhang eingeordnet werden kann.

Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Fokus auf Ökologie

„Wir haben diese Erde nicht von unseren Vätern geerbt,
sondern von unseren Kindern geborgt.“ (Quelle unbekannt)

Das Verständnis von Natur, Kultur und Technik hat sich in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen der Gesellschaft grundlegend verändert. Klimawandel, Meeresverschmutzung, Begrenztheit vieler Ressourcen, Globalisierung, Digitalisierung, soziale Ungleichheit, Rassismus, um nur einige Themen zu nennen, stellen unsere Gesellschaft vor gewaltige Entwicklungsaufgaben. Immer mehr Menschen nehmen bewusst wahr, dass die Art und Weise wie wir wirtschaften, uns ernähren, gesellschaftlich organisieren und arbeiten im Umbruch ist.

Wir sehen es daher als wichtig und zeitgemäß an den Schüler*innen an unserer Grundschule zu ermöglichen, sich kindgerecht mit Fragen und Herausforderungen unserer Welt zu beschäftigen. Dafür bieten wir den Kindern Zeit und Aktionsraum sich diesen Herausforderungen inhaltlich zu nähern, um Orientierung, Mündigkeit und Gestaltungswillen in einer zunehmend komplexen Lebenswelt gemeinschaftlich zu entwickeln.

An unserer Schule verstehen wir Bildung für nachhaltige Entwicklung als selbstverständlichen Bestandteil im Schulalltag.

Wie schon geschrieben, sind alle drei Schwerpunkte der Grundschule Bleibergquelle miteinander verzahnt. Das Bundesland Hamburg kommt in der Pilotstudie „Draußenschule in Hamburg“ 2018 zu dem Ergebnis: „Als Fazit (…) kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Inhalte und Themen der Draußenschule, die sich auch im Bildungsplan der Grundschulen wiederfinden voll und ganz den Anforderungen an BNE erfüllen.“ 

Wichtig ist uns an der Grundschule Bleibergquelle, dass die Kinder vor allem durch konkretes Handeln in lokalen Kontexten lernen. Unser Ziel dabei ist es, dass der Unterricht und die anderen Lernangebote so gestaltet werden, dass das präventive Arbeiten dabei Berücksichtigung findet.

Sehr viele Themenfelder der BNE haben Ansatzpunkte in unterschiedlichen Fächern und bieten sich an, auch fächerübergreifend unterrichtet zu werden, wie z.B. Ernährung, Umweltschutz, Energie, fairer Handel, Religionen, Migration, um nur einige zu nennen.

Beispiele für Umweltschutz an unserer Schule, die wir schon bei der Planung bedenken

  • Mülltrennung, -vermeidung und Müllbegrenzung
  • sparsamer, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, Elektrizität, Papier
  • Kopien, falls nötig, ausschließlich auf „Umweltpapier“
  • Energie- und Wassersparen kennenlernen und realisieren
  • Wasserkauf bei regionalen Anbietern
  • Vermeidung von Plastikmüll u.a. durch Brotdosen und wiederverwertbare Trinkbecher